Entscheidung aus Leipzig zum Ausbau der Piste

Wie die Zeit doch vergeht. Jetzt dauert es nur noch ganze 7 Tage bis zur Entscheidung.
Was meint ihr, was man für eine Entscheidung erwarten kann? Ja oder Nein oder zurück nach Münster?

Ich habe irgendwie kein besonders gutes Gefühl, im Moment läuft fast alles gegen den FMO: Enschede und Kassel als potentielle weitere Konkurrenten, stark sinkende Flugzahlen, FDH wird eingestellt, immer weniger Touristik-Ziele und Flüge, die Wirtschaftskrise allgemein, ....

Alles was dazu kommen wird hier rein.

Ich kann mir ein "ja" mit Einschränkungen vorstellen. Z.B., dass es keinen 24h Flug mehr geben wird, oder diese Flugbewegungen drastisch eingeschränkt werden (oder ist dies schon der Fall?). Vielleicht wird man sich auch an PAD orientieren und entscheiden, dass "nur" noch von 05:00-24:00 geflogen werden darf, eine Verspätungsregel für alle stationierten Flugzeuge natürlich inbegriffen. Einen wirklichen Überblick habe ich da nicht, hat der FMO im Luftfahrtkonzept NRW den Status Quo bei den 24h Betriebszeiten neben CGN? Dass ENS oder KSF als Argumente für ein Für-und-Wider erhalten müssen glaube ich nicht, auch nicht, dass eine einzelne Strecke nach FDH darüber entscheiden könnte, so eine Bananen-Republik sind wir dann doch noch nicht, außerdem könnte man von Seiten des FMO auch mit der Strecke nach SVO werben. Es hielten sich auch immer mal wieder Gerüchte, dass es Zusagen gibt, dass Langstrecke geflogen würde wenn der Ausbau kommt.

Hatte Enschede, Kassel oder FDH jetzt auch nicht als Argumente für die Gerichtsentscheidung gemeint, sondern einfach nur so, dass aus FMO SIcht einige Dinge suboptimal laufen.

Hallo

Zur Info von den Seiten des BVG Leipzig:

Der Kläger, ein Umwelt- und Naturschutzverband, wendet sich gegen den Planfeststellungsbeschluss für die Verlängerung der Start- und Landebahn des internationalen Flughafens Münster/Osnabrück von derzeit 2 170 m auf 3 600 m. Für den streitigen Ausbau muss der Eltingmühlbach gequert werden, der u.a. wegen des Auenwaldes und bestimmter Tierarten (Bachneunauge) als ein Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (sog. FFH-Gebiet) geschützt ist. Auf einer Länge von 390 m soll der Bach übertunnelt und über Lichtschächte beleuchtet werden. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat die Klage abgewiesen. Im Revisionsverfahren wird zu klären sein, unter welchen Voraussetzungen ein Vorhaben zugelassen werden kann, wenn es ein FFH-Gebiet erheblich beeinträchtigt. Des Weiteren stellt sich die Frage, ob sich der Flugplatzbetreiber unter Verzicht auf die Möglichkeit des Interkontinentalverkehrs auf die Alternative einer Bahnlänge von nicht mehr als 2 800 m verweisen lassen muss, weil der Bach dann nicht mehr mit einem Tunnel überbaut, sondern nur unter naturnaher Ausgestaltung verlegt werden müsste.

Da es sich um die Naturschutzbelange des Eltingmühlenbachs geht, kann ich mir nicht vorstellen, dass hier Einschränkungen beim Nachtflug angeordnet werden. Bei den anderen Verfahren ging es üblicherweise um Betriebsgenehmigungen und Lärmschutz, was hier nicht der Fall ist.

Grüße Christian

P.s.: Ich glaube, dass das Urteil positiv für den FMO ausfällt.

Danke Christian für die Information. Eigentlich kann doch dann einem positiven Bescheid nichts im Wege stehen. Dass es in dieser Zeit eher suboptimal für den FMO läuft ist nicht wirklich verwunderlich, geht ja den meisten Flughäfen so, aber im besonderen trifft es den FMO, wo ich mal gern wissen würde, warum er meist im besonderen betroffen ist?

Des Weiteren stellt sich die Frage, ob sich der Flugplatzbetreiber unter Verzicht auf die Möglichkeit des Interkontinentalverkehrs auf die Alternative einer Bahnlänge von nicht mehr als 2 800 m verweisen lassen muss, weil der Bach dann nicht mehr mit einem Tunnel überbaut, sondern nur unter naturnaher Ausgestaltung verlegt werden müsste.

Ich wusste noch gar nicht, dass es diese Alternative mit 2800 m Bahnlänge gibt! Ich dachte immer, es ginge darum, ob auf 3600 m verlängert werden darf, und wenn nicht, dann gibts gar keinen Ausbau.
Nur mal so als Frage für den Fall der Fälle: Was könnte man denn mit einer 2800 m Bahn "anfangen"? Mit welchen Flugzeugtypen könnte man dann wie weit fliegen? Wären mit 2800 m auch schon theoretisch Ziele wie Dubai, New York etc. möglich, die meinetwegen mit 757, 767, A330 oder sonstwas angeflogen würden?

Angaben ohne Gewähr:

A330-300

Weights
Max. take-off weight (Max. Startmasse): 217 or 230 tonnes
Max. landing weight (Max. Landemasse): 179 or 185 tonnes

Performance

Range (Reichweite): 8900 or 10200 km
Take-off distance, sea level,ISA +15C (Startstrecke): 2560m (217 tons)
Landing distance (Landestrecke): 1750m (187 tons)

A330-200

Weights
Max. landing weight (Max. Landemasse): 180 tons
Max. take-off weigth (Max. Startmasse): 230 tons

Performance
Range (Reichweite): 12000 km (with 253 passengers and baggage) or 9900 km (with 380 pax and baggage) or 7900 km (with 253 pax, baggage and 23,7 tons of cargo)
Take-off distance, sea level,ISA +15C (Startstrecke): 2713m (230 tons)
Landing distance, sea level, ISA +15C (Landestrecke): 1720m (182 tons)

Zu sagen wäre dann noch, dass diese Parameter Standard sind, bei anderem Wetter sehen die Daten natürlich anders aus.

Hallo

Zum Thema 2800 m gibt es sicherlich keine Planungen, müsste vermutlich auch ein neuer Planfeststellungsbeschluss her. Es sind ca. 2470 m möglich ohne den Bach anzutasten. Nicht möglich ist es den Bach so zu verlegen, dass 3600 m möglich wären, da dann auf der längeren Strecke das Gefälle nicht ausreicht. Wahrscheinlich wäre eine Verlegung um wenige hundert Meter mit ausreichend Gefälle möglich.

Grüße

Denke auch für die 2800m und Bachverlegung bräuchte es ein neues Planfeststellungsverfahren. Würde dann wohl wieder jahre dauern bzw. es wäre fraglich, ob man das dann überhaupt nochmal anstrebt.

Hallo

1- 2 Jahre sind bei üblichen Planungsverfahren schnell vorbei. Ich glaube aber nicht, dass es notwendigerweise mehrer Jahre dauern würde. Viel Arbeit wurde schon gemacht. Man müsste im wesentlich die Verlegung der Bachlaufs nach Westen planen. Der Planfestsellungsbeschluss in Paderborn ging ja auch ruckzuck, dass es am FMO so lange gedauert hat, fußte sicherlich auf einer anderen Problematik.

Grüße

@ CL-600: Danke für die detaillierten Infos!

Auf der "Westfalen" Seite der WN gabs zu der Sache heute auch einen Artikel. Man könnte fast meinen, der Autor liest hier mit...

Meinst du den hier?

WN

Richtig, der Text steht auf der Seite Westfalen.